Hin und wieder sehen wir ihn alle, den 404 – aber einen grandiosen Eindruck macht es nicht. Selbst, wenn sich die Betreiber mit einer netten Grafik etwas Mühe gegeben haben.
Schon klar: Manchmal passiert ein 404 einfach, vor allem bei sehr umfangreichen Websites. Um das jedoch so weit wie möglich zu vermeiden, gibt es ein Tool, das alle Admins kennen: Sie richten Weiterleitungen ein. In unserem Expertentipp geben wir einen Überblick über die Kategorien der HTTP-Codes und wann Ihr welchem begegnet. Das lohnt sich natürlich auch: Je besser Eure Website mit Weiterleitungen gepflegt ist, desto besser steht sie in den Suchmaschinen da.
Eine gut gepflegte Website bietet Euren Nutzer:innen die bestmögliche User Experience (weil: keine störenden Sackgassen). Der Aufwand lohnt sich deshalb auch für SEO.Zuerst einmal grundsätzlich: HTTP-Codes werden von Eurem Server gesendet, um den Status der Verbindung zwischen einem Client – also dem Browser – und dem Server selbst zu beschreiben. Wenn Eure Nutzer:innen Eure Webseite aufrufen, sendet der Server einen HTTP-Code zurück, um den Status der Website anzuzeigen. In den meisten Fällen passiert das, ohne dass Eure Nutzer:innen die Codes überhaupt wahrnehmen.Jeder Code hat eine spezifische Bedeutung und kann helfen, ein Problem mit der Website zu identifizieren bzw. ein Signal zu senden, was los ist.
Wenn die korrekten HTTP-Statuscodes vorhanden sind, erhalten die Suchmaschinen positive Signale:
Codes der Kategorie 1xx, 2xx sowie 3xx bedeuten, dass Eure Website sehr gut gewartet ist und die meisten Links korrekt funktionieren. Ein 301-Redirect beispielsweise wird eingesetzt, wenn der Inhalt einer Seite auf eine andere Seite umgezogen ist. So funktioniert ein Lesezeichen auch nach einem Umzug noch: Ein Win für die UX – und ein Daumen hoch an Google.
Wenn aber hauptsächlich Codes der Kategorien 4xx oder 5xx vorhanden sind, bedeutet das, dass Eure Website ein wenig vernachlässigt ist: Diese Codes zeigen zumeist Fehler an. Eine Ausnahme ist der Code 410, den man setzt, um anzuzeigen, dass eine Seite gelöscht wurde.
Die Suchmaschine könnte Eure Webseite dann als nicht relevant oder unzuverlässig einstufen.
Wie immer bei SEO gilt: HTTP-Codes sind nur einer von vielen Faktoren. Eine Seite mit vielen Fehler-Codes kann immer noch gut ranken, wenn sie eine hohe Anzahl von Backlinks hat. Eine Seite mit vielen 301-Umleitungen kann dennoch schlecht ranken, wenn die Inhalte einfach nicht gut sind. Aber Status-Codes sind eine vergleichsweise einfache – und günstige – Stellschraube, mit der Ihr Euer Ranking verbessern könnt.
1xx (Informationen):Der Server hat die Anfrage erhalten und bearbeitet sie.
2xx (Erfolgreich):Die Anfrage wurde erfolgreich bearbeitet.Der bekannteste 2xx-Code ist der "200 OK"-Code: Er bedeutet, dass die Webseite erfolgreich geladen wurde.
3xx (Weiterleitungen):Die Anfrage wurde umgeleitet.Die Codes für Weiterleitungen sind besonders wichtig: Der bekannteste Code ist der 301-Redirect, der anzeigt, dass eine Seite permanent umgezogen ist.
4xx (Fehler des Clients):Es liegt ein Fehler vor, und zwar auf der Seite des Benutzers, also des Browsers.Der bekannteste Code dieser Kategorie ist der bereits erwähnte "404 Not Found"-Code, der anzeigt, dass die angeforderte Seite nicht gefunden werden konnte.
5xx (Fehler des Servers):Es liegt ein Fehler vor, und zwar auf der Seite des Servers.Der bekannteste Code dieser Kategorie ist der "500 Internal Server Error"-Code, der anzeigt, dass ein Serverfehler aufgetreten ist.
Die Kategorien der Statuscodes kennt Ihr nun. Damit Ihr ein paar Codes noch ein bisschen besser kennenlernt, gibt's eine kleine Merkhilfe von uns. Stellt Euch sich vor, Ihr kommt vor Eurer Lieblingskneipe an, und werdet von einem neuen Schild begrüßt:
100 Continue = Hey, schön, dass du da bist: Ich kümmere mich gleich um dich.
200 OK = Komm rein, wir haben geöffnet.
300 Multiple Choices = Wir sind nicht mehr hier, aber ich zeige dir, wo wir sind.
301 Moved permanently = Wir sind umgezogen: Du findest uns an dieser Adresse.
302 Found & 307 Temporary Redirect = Wir sind für den Moment umgezogen, aber kommen später wieder hierher zurück.
400 Bad Request = Du kommst hier nicht rein.
403 Forbidden = Zutritt nur für Mitarbeiter
404 Not Found = Hier gibt’s keine Kneipe.
410 Gone = Die Kneipe ist jetzt woanders.
500 Internal Server Error = Wir renovieren gerade unsere Kneipe, keiner kann rein kommen
Die heimlichen Stars der HTTP-Statuscodes sind die Codes der Kategorie 3xx:Weiterleitungen, oft auch Redirects genannt, sind wichtig, damit Eure Seiten organisch auffindbar sind. Sie sind immer dann nötig, wenn sich die URL einer Seite ändert oder wenn eine Seite oder Unterseite durch eine neue Seite abgelöst wird. Dabei leiten wir dann immer die Quell-URL – also den ursprünglichen Link – auf die Ziel-URL, also die neue Seite, um.
Wir müssen sie hin und wieder im laufenden Betrieb einsetzen, beispielsweise wenn sich Seitenstrukturen oder Konzepte ändern. Besonders wichtig sind sie aber, wenn wir einen kompletten Relaunch umsetzen: So bringen wir Eure Nutzer:innen von der alten Struktur auf die neue Seite.
Jetzt, wo Ihr sowohl die Bedeutung für die User Experience als auch für das Suchmaschinen-Ranking kennt und wisst, auf welche Codes Ihr besonders achten müsst, geht es nur noch darum, dieses Wissen in die Praxis umzusetzen.
Mithilfe der gängigsten SEO-Tools, z. B. Screaming Frog, AHrefs, Sistrix und anderen, überprüft Ihr – oder wir – in regelmäßigen Abständen die Codes aller URLs. Findet Ihr dabei Codes der Kategorie 4xx oder 5xx? Dann solltet Ihr schnell handeln, um negative Auswirkungen auf das Ranking zu vermeiden und Eure Nutzer:innen zufrieden zu stellen.
Wenn es zu viele Probleme gibt, werden Crawling-Ressourcen verbraucht und wichtige Inhalte werden gar nicht oder zu spät indexiert. Damit wäre Eure Website in den Suchmaschinen nicht auffindbar. Die gute Nachricht ist, dass Korrekturen hier auch schnell honoriert werden.